luxus

und

wohlstand

Auszug

Die Zeitzeugeninterviews offenbaren, dass die Arbeit bei der Wismut in der DDR-Ära den Lebensstandard vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbesserte. Dies lag vor allem an dem höheren Einkommen und den besseren Versorgungsmöglichkeiten im Vergleich zu anderen Berufen. So hatten die Wismut-Angestellten einen privilegierten Zugang zu Alltagsgegenständen wie Lebensmitteln, Fernsehern, Autos oder Baumaterialien. Einige konnten sogar seltene Artikel wie eine Gefriertruhe oder ein Zwiebelmuster-Kaffeeservice erwerben. Zudem bot die Wismut zusätzliche Vergünstigungen wie mehr Urlaub und Ausrichtung von Festen, was den Gemeinschaftssinn und das Wohlbefinden förderte. Die Entlohnung bei der Wismut wurde mehrheitlich als angemessen betrachtet, insbesondere in Anbetracht der hohen Arbeitsrisiken und Anforderungen. Allerdings wurden auch die gesundheitlichen Risiken und Herausforderungen durch den Umgang mit Radioaktivität und den Umweltfolgen des Uranabbaus hervorgehoben. Die Verbesserung des Lebensstandards war allerdings nicht bei allen Befragten gleich stark ausgeprägt. Während einige eine deutliche Verbesserung verzeichneten, betonten andere, dass sie lediglich ein normales Arbeitsleben mit Höhen und Tiefen führten. Eine Mitarbeiterin im medizinischen Bereich der Wismut betonte, dass ihre Arbeit zwar interessant, aber nicht unbedingt lebensverändernd war. Die Zugangsmöglichkeiten zu bestimmten Waren und Dienstleistungen waren auch nicht bei allen Angestellten besser, da es in der DDR oft auf persönliche Beziehungen und Kontakte ankam, um an bestimmte Dinge zu kommen.