Das müssen wir jetzt mal filtern. Also mein Name ist Krimhild Leutloff, ich bin 1959 geboren, also 1959, bin demzufolge 64 Jahre alt, habe 30 Jahre als Lehrerin gearbeitet für Französisch, Russisch und Ethik am Gymnasium und vorher zehn Jahre hier an der Regelschule in Ronneburg und bin 2012 zur Bürgermeisterin gewählt worden. Ich lebe hier in Ronneburg in einem Ortsteil, in einem kleinen Dorf, ein Kilometer von hier, das heißt Weizheim und habe mich dazu entschlossen, die Stadt zu entwickeln, aber nicht nur kulturell, sondern auch städtebaulich. Und in dieser Kulturlandschaft Ronneburg bin ich schon seit meinen Kindestagen verbunden, da mein Vater Hauer bei der Wismut gewesen ist und hat hier Erz gefördert. Uranerz wurde ja hier abgebaut und ich hatte hier in Ronneburg meine Großeltern und kann mich noch sehr genau an meine Kindestage hier in Ronneburg erinnern. Ich kenne noch vor der Wende und vor der der Rekultivierung der Bergbau-Volker-Landschaft noch die alten Zustände. Es war eine sehr, sehr graue Stadt. Als Kind nimmt man das ja noch ganz anders wahr als ein Erwachsener. Wenn mein Vati mit mir dann hier durch die Stadt gefahren ist, ich durfte dann auch mal mit auf den Schacht fahren. Das Geld wurde früher ja noch bar ausgezahlt, da gab es noch keine Konten. Die Kumpel haben dann hier monatlich ihr Geld bekommen und dann durfte ich auch in der Kantine mitessen und da habe ich diese graue, verschlammte Landschaft hier gesehen, sah wie auf dem Mond aus. Alle Häuser waren grau, die Straßen waren alles mit Kopfsteinpflaster in der Stadt und viele Busse sind hier gefahren zu dem Schichtwechsel. 2000 Leute mussten dann von den Schächten auf einen zentralen Busparkplatz und wurden dann nach Hause gefahren mit anderen Bussen bis ins Erzgebirge und ich stamme aus dem Landkreis Zeitz und auch bis dorthin sind die Busse dann nach Hause gefahren. Das war für mich als Kind schon eine sehr bemerkenswerte Erfahrung und ich habe da immer gestaunt und mein Opa, der ist mit mir sehr viel in Ronneburg spazieren gegangen, als ich in den Ferien hier war, mit dem Hund. Der hatte eine große Neufundländer-Züchtung und der hat mit mir alles abgelaufen und da waren wir auch in dem alten Sommerbad noch, als ich Kind war. Ja und dann ist ja irgendwann die Wende gekommen und dann hat man ja die Erzförderung hier in Ronneburg eingestellt und hat dann diese Hinterlassenschaften mit dem vielen Abraummaterial, was man aus der Erde geholt hat. Das waren ja dann zwei solche großen Halden, die man bei der Autobahn ganz weit schon gesehen hat. Meine Kinder haben immer gesagt, oh wir sind gleich zu Hause. Wir sehen die Halden und ich als Kind habe das auch gesagt, wenn wir auf der Autobahn gewesen sind. Ja und dann hat man den größten Tagebau Europas, der war 240 Meter tief, der befindet sich jetzt dort, wo die neue Landschaft, unsere neue Landschaft während der Bundesgartenschau entstanden ist. 2007 hat man die ganzen großen Spitzhalterhalten-Kegel da reingefahren, mit ganz großen Autos, mit Caterpillars, die sind aus Kanada gekommen. Da müssten wir dreimal so groß sein, um auf das Rad zu steigen, so groß waren die. Und 240 Meter tief, da sahen die dann aus wie Spielzeugautos, die da unten runtergefahren sind. Und das wurde halt abgedeckt, dieses Haldenmaterial und dann wurde ganz viel Erde drauf geschüttet und jetzt hat man ja da oben das Grubengeleucht. Das sieht man jetzt von der Autobahn. Das ist jetzt unsere Landmarke, die Spitzkegelhalden sind verschwunden und die Grubenlampe ist entstanden. Und mit dieser Renaturierung haben wir natürlich als Stadt Ronneburg ein wunderbares Erholungsareal bekommen. Man hat ja zehn Jahre gebraucht. Die Entscheidung, dass hier eine Bundesgartenschau stattfindet, wurde ja 1999 gefällt und schon viel eher. Man hat genau zehn Jahre gebraucht, um das ganze Gelände wieder so herzurichten, wie es mal früher war. Und da sind Erdmassen bewegt worden, das können wir uns alles gar nicht vorstellen. Es sind Gelände wiederhergestellt worden, so wie sie vor dem Zweiten Weltkrieg gewesen sind. Und wir haben davon 60 Hektar bekommen. 60 Hektar, das ist eine große Fläche als neue Landschaft. Der Ronneburger Balkon und das Gessental sind vorwiegend die Erholungsgebiete geworden für uns nach der Bundesgartenschau. Und so eine kleine Stadt, es gab noch nie eine so kleine Stadt wie Ronneburg mit 5000 Einwohnern, die eine Bundesgartenschau in Verbindung mit Gera als 100.000 Einwohner Stadt durchgeführt haben und wir waren auch die ersten beiden Städte, wo man das als Zwilling gemacht hat. Vorher war immer nur eine Stadt hat Bundesgartenschau durchgeführt. Und wir waren das erste Mal mit zwei Städten. Und 2007, als die Bundesgartenstau vorbei war, standen wir nun vor der Wahl, was machen wir denn mit dem Gelände? Man hatte dann einen Mittelalterpark installiert. Der Stadtrat hat beschlossen, dass dort ein Mittelalterpark als ein Erlebnispark dort eingerichtet wird. Und die drei Leute, die das dort installieren wollten, hatten entweder nicht so das Händchen für Geld oder auch nicht das Händchen für Ideen. Jedenfalls sind die vor der Eröffnung nach Pleite gegangen, also in Insolvenz gegangen. Und wir konnten diesen Mittelalterpark als Nachnutzung für unser Buga-Gelände nicht nutzen. Dann war das zehn Jahre eingesperrt von 2007 bis 2017. Ich bin 2012 ins Amt gekommen und nach fünf Jahren habe ich dann gesagt, also das Gartenschauern so viel Geld gekostet. Wir können jetzt dieses Gelände nicht einfach abgesperrt lassen für immer und ewig. Und wir haben die Bauten von dem Mittelalterpark abreißen lassen und haben dort viel Geld noch mal investiert, noch mal Bäume gepflanzt, so wie sie bei der Buga waren und Bänke als Ruheplätze installiert, sodass wir das Gelände wieder geöffnet haben für alle Besucher. Und das war natürlich nicht leicht. Eine Bürgermeisterin muss ja immer alles recht machen. Wenn die Bürgermeisterin andere Beschlüsse fasst oder andere Gedanken hat als die Bürger, dann ist es immer keine gute Bürgermeisterin. Aber wir haben das durchgedrückt und haben die Bauten abgerissen und haben ein wunderbares Gelände bekommen. Leider haben wir von Jahr zu Jahr immer weniger Mitarbeiter. Am Anfang 2012 hatte ich noch 14 Ein-Euro-Kräfte, die dann gehäkelt haben und alles sauber gemacht haben und gemäht haben und verschnitten haben. Ja, und jetzt, zehn Jahre, elf Jahre später, habe ich null Ein-Euro-Kräfte und habe einen Festangestellten und fünf andere Helfer, die für fünf Jahre eingestellt sind, und noch ein Bufdi. Aber es ist sehr schwer und eine große Herausforderung für die Stadt Ronneburg, dieses schöne Gelände als Nachfolgelandschaft der Wismut hier aufrecht zu erhalten. Wir sind ganz ganz fleißig und die Leute loben das auch immer wieder. Wir haben auch eine Gastronomie dort und die Toiletten sind geöffnet, kostenfrei in der Saison von Mai bis September. Da kann jeder auch das kostenlos auf Toilette gehen. Wir haben als Nachnutzung der Buga-Landschaft vier, anfangs waren es vier, jetzt sind es bloß noch drei Veranstaltungen, die die Stadt durchführt. Wir beginnen am 1. Mai in der Kultur mit der Stadt Ronneburg, in der neuen Landschaft mit unserem traditionellen Traktortreffen. Wartet ihr dort gestern? Nein, das wäre natürlich schön gewesen, wenn sie das dann hätten beobachten können, was da los ist mit dem Buga-Gelände. Und dann haben wir noch ein Drachen-und-Familien-Fest, ein Lauf zur Grubenlampe und dann hatten wir auch immer eine Osterveranstaltung für die Kinder, aber das machen wir nicht mehr, das ist ein bisschen ausgeufert, weil manche gemeint haben, sie müssen zehn Osterhasen aufsammeln und manche haben dann gar keinen mehr bekommen und da haben wir das dann gelassen und wir haben aber einen Ersatz gefunden, eine Firma, die auf dem Gelände tätig ist, die machen das ganz gut, die haben die Osterveranstaltung übernommen. Es ist also immer was los in den Sommermonaten, im Winter machen wir dort nichts, weil es erstens viel zu kalt ist, die Toiletten können nicht genutzt werden, der Pavillon ist zu, die Gastronomie wäre ja da, aber das ist dann auch zu kalt für den ganzen Tag da draußen Kultur zu betreiben. Wir beginnen im Januar mit unserem Babyempfang. Wir haben in der Stadt Ronneburg zwölf Veranstaltungen im Jahreskalender. Wir haben einen Babyempfang, wir haben einen Jahresempfang, wir haben eine Rosenmontagshause auf dem Markt, wir haben das Maibaumsetzen, das war am Freitag, ganz toll mit einer neuen Kapelle, die sich in Ronneburg gegründet hat und 500 Besucher. Also auf dem kleinen Markt war richtig was los. Und wie gesagt, den 1. Mai feiern wir dann in der neuen Landschaft. Wir haben dann auch eine Badeparty. Unsere Vereine sind auch sehr aktiv. Dann haben wir ein Ostercafé gehabt, dieses Jahr schon im Schloss. Dann haben wir ein Sommerkino. Wir haben einen Tag des offenen Denkmals mit vielen kulturellen Beiträgen in unserem Schloss. Es gibt nämlich in Ronneburg ein Schloss, das uns die Haare vom Kopf frisst. Ein Schloss ist ja nun schon viele Jahrhunderte alt und da geht immer noch was kaputt. Da wollen wir auch nachnutzen. Dann haben wir ein Stadtfest an der Burgenbinderhalle, an unserem schönen Baderteich. Wir haben in der Stadt ja auch Bundesgartenschau-Maßnahmen gehabt. Wir haben einen tollen Stadtpark bekommen und wir haben ein Alleinstellungsmerkmal. Wir haben den längsten Teichsteg, den es in der Region gibt und der ist natürlich auch sehr kostspielig. Den haben wir vor zwei oder drei Jahren erst erneuert und haben alle Bretter ausgetauscht und auch die Drachenschwanzsbrücke ist auch so ein Relikt aus Buga-Zeiten. Das ist auch so ein Alleinstellungsmerkmal, diese Brücke über die beiden Teile, über das Gessental. Das wurde ja früher alles geschlossen, das wurde ja extra geöffnet zur Buga, dass man da durchfahren kann. Da führt nämlich der Radweg Thüringer Städtekette durch, durch unser Buga-Gelände. Ja, so erstmal ganz kurz im Schnelldurchlauf, womit ich mich hier so beschäftige.
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krimhildleutloff
Ja, Sie hatten jetzt auch schon gesagt, dass alles von der Seite der Stadt in den Neuen Landschaft angeboten wird. Jetzt wäre die Frage, wie es auf der anderen Seite aussähe, wie sich die Besucherzahlen entwickelt haben in der Zeit.
Seit der Bundesgattenschau. Also die Bundesgattenschau hat ja von Anfang an keine Nachnutzung vorgesehen, dass die Blumenbeete erhalten bleiben, so wie in Mannheim. In Mannheim war ich auf dem Buga-Gelände, das ist eingezäunt, da muss man 8 Euro Eintritt bezahlen. Und da haben sie alle Beete, die zur Bundesgattenschau gewesen sind, erhalten. Wir haben das nicht gemacht und an der Autobahn steht auch, auch in allen Konzepten steht, dass das eine neue Landschaft ist. Eine Landschaft, die aus Wiesen, Bäumen, Erholungsplätzen, Gastronomie besteht. Und wir zählen die Besucher nicht. Wir wissen aber, dass bei schönem Wetter der Andrang in der neuen Landschaft sehr, sehr, sehr hoch ist. Also wir können das nur schätzen. Die Besucherzahlen sind nicht so wie bei der Buga, ist natürlich klar, da waren jeden Tag hunderte da, aber in der Saison und auch im Winter, im Winter sind halt weniger, die gehen mit den Hunden spazieren oder mal einen Winterspaziergang machen, aber im Sommer ist dort ein ganz ganz buntes Treiben, da sind viele Familien, die Picknick machen, die die Gastronomie besuchen, die Spaziergänge machen, die mit dem Segway fahren, die mit dem Fahrrad fahren, also wir schätzen so um die 25.000 Besucher haben wir schon in der Sommersaison. Und da ist der Parkplatz immer voll an den schönen Tagen und wir verlangen ja keinen regulären Eintritt. Es sind ja Eintrittsautomaten an den Eingängen, da kann man ein Euro reinstecken zum Erhalt der neuen Landschaft. Aber wenn wir regulär Eintritt bezahlen müssten oder verlangen müssten, dann müssten wir ja das Gelände einzäunen. Sonst wie will man das händeln. Aber wenn man das machen würde, hätten wir nicht so viele Besucher und außerdem müssten wir da ja Personal haben, die den Eintritt kassieren oder so ein Drehkreuz haben. Drehkreuz kann man nicht machen, weil die Thüringer Radkette da durchläuft und da kommen die Fahrradfahrer ja nicht durch das Drehkreuz. Also das geht nicht, aber wir haben sehr viele, die Freiwillig einen Euro bezahlen. Also Besucher haben wir sehr, sehr viele in der Sommersaison von April bis Oktober.
Also wenn man sich aber umhört, dann habe ich auch schon oft gehört, dass von Seiten der Besucher wo auch Kritik geübt wurde, ist natürlich auch, was Sie schon erwähnt haben, dass natürlich die Landschaft, dass sie nicht gepflegt wird, dass es dann auch an den Angestellten mangelt, die das Aber es wurde auch die Anzahl und auch der Zustand der Toiletten kritisiert. Auch vom Objekt 90 wurde uns erzählt, dass dort teilweise die Leute auf die Toilette gehen wollen, weil sie es sonst auf der Landschaft nichts finden.
Ja, wir können durch die Sommerleitung, die zur Buga verlegt wurde, die Toiletten nur öffnen, wenn Frost frei ist. Und in den Monaten Januar, Februar, März und April, wir hatten ja jetzt im April noch Frost, können wir die Toiletten einfach nicht aufmachen. Das geht nicht, weil die Toiletten würden einfrieren und dann platzen die Leitungen und dann ist das ganze Jahr keine Toilette geöffnet. Also wir können das nur öffnen vom Mai bis September, Oktober machen wir so auch noch auf, weil es in den letzten Jahren immer im Oktober noch relativ mild war. Aber das ist dann auch schon gefährlich, wenn es dann umstürzt. Also das ist ganz gefährlich, die Toiletten bei Frost zu öffnen. Wir reinigen die Toiletten zweimal in der Woche und wir haben sie kostenlos zur Verfügung. Und das hat keine Stadt, das habe ich noch nirgendwo gesehen, dass es Toiletten, gereinigt und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Und das muss auch sinnvoll sein, dass zum Beispiel Schilder, dass eine Beschwerung von wegen, dass die Schilder zerfällt und...
Haben wir noch nicht festgestellt. Die Mitarbeiter der neuen Landschaft haben diese Schilder im Blick und wenn die nicht gleich repariert werden, also wir haben ja auch ein Schilderwart und das wird kontrolliert. Also ich habe dort noch kein zerflattertes Schild gefunden, höchstens ein bemaltes, aber das wird dann ausgetauscht. Das ist ja auch eine Farbe. Wir sind ja gezwungen, auf Farben zurückzugreifen, weil ja das Logo der Bundesgartenschau und das müssen sie dann bestellen und es ist alles nicht so leicht zu haben. Und ich habe noch keinen erlebt, der gesagt hat, dass die neue Landschaft nicht ordentlich gepflegt wurde. Wir hatten auf dem Balkon eine Schwierigkeit über die Beete und die Rosen, das stimmt, das haben wir aber abgeändert, indem wir die Rosenbeete liquidiert haben, weil die Erde dort knochenhart ist im Sommer, da können sie niemanden rein schicken. Das ist wie Beton. Und wenn sie vorne fertig sind mit den Beeten und die Rahmenstöcke rausgemacht haben, dann fangen sie hinten wieder an. Und in dieser trockenen, steinharten Erde bei 30 Grad Hitze möchte kein Mensch die Beete pflegen. Deshalb haben wir uns entschlossen, nach der Fördermittelbindungsfrist, die Beete zu liquidieren und Dort Rasenfläche zu machen, damit es die Mitarbeiter etwas leichter haben. Wir haben die Gräser gelassen, die blühen von alleine und die Rosen wurden stark reduziert.
Könnte ich dich vielleicht einmal kurz eingrätschen schon noch, ich weiß nicht, ob du das noch mit aufgeschrieben gehabt hast. Als wir vor zwei Wochen da waren, war jetzt auch Gastronomie, ich weiß nicht, ob die Eisdiele wieder aufmacht.
Haben wir neu vergeben. Nein, wir haben dem Eisdielenbetreiber gekündigt und haben das neu ausgeschrieben. Aufgrund der Hinterlassenschaften der letzten Jahre mussten wir die Räumlichkeiten sehr aufwendig sanieren, sodass wir jetzt zum 1. Mai das noch nicht öffnen konnten. Aber ich habe gerade, als sie reingekommen sind, den Vertrag unterschrieben. Die Betreiberin wird das jetzt übernehmen und wird dann die die Gastronomie wieder öffnen. Es ist ja schwierig, jemanden überhaupt zu finden.
Wie denken Sie allgemein über die Erfüllung der neuen Landschaft von der Wichtigkeit her im Vergleich zu dem Rest, für das die, das die, das Ronneburg fördern muss. Es gibt ja wahrscheinlich, es gibt ja auch andere Dinge, für die Ronneburg Sachen ausgeben muss. Also wie schätzen Sie da die Wichtigkeit der neuen Landschaft?
Die neue Landschaft ist zu erhalten, das steht außer Frage. Und die neue Landschaft ist ein Betrieb gewerblicher Art. Alle Einnahmen und Ausgaben sind dort alle selbstständig zu tätigen. Und weil wir ja eine Kleinstadt sind und über nicht viele finanzielle Mittel verfügen, die wir jetzt großartig für etwas ausgeben können, ist das ein Betrieb gewerblicher Art. müssen wir auch einen Steuerbescheid machen. Und uns ist es sehr wichtig, dass die neue Landschaft als Erholungsgebiet hier erhalten bleibt, auch wenn uns das immer schwerer fällt. Durch die fehlenden Mitarbeiter sind wir bemüht, Geld auszugeben und allein das Gehalt für die Mitarbeiter schlägt ja zu Buche. Und der Erhalt des Gebäudes von Objekt 90, das ist ja auch unser Gebäude, da müssen wir ja auch erhalten. Und die grüne Klasse ist auch noch da. Also wir geben sehr sehr viel Geld jedes Jahr für die neue Landschaft aus, aber das ist uns als Erholungsgebiet, was wir hier nach der Wende erhalten haben, sehr wichtig. Und auch das Stadtgebiet, ja im Stadtgebiet wohnen sehr viele Menschen hier im Zentrum die eigene Häuser haben, da müssen die Menschen selbst mal ein bisschen in die Hand nehmen und nicht alles von der Stadt verlangen und kehren und ihre Häuser anmalen. Das bezahlt ja nicht die Stadt Ronneburg. Wir pflegen die Grünflächen der Stadt, die Parks, die Grünflächen, die Splitterflächen, die geschaffenen Spielplätze. Leider werden wir sehr sehr in Beschlag genommen mit Reparaturen von Spielplätzen. Unsere Spielplätze werden regelmäßig durch Vandalismus zerstört. Wir haben jüngst in Gessental einen neuen Spielplatz erneuert mit ganz viel Enthusiasmus und Freude für die Bauhofmitarbeiter, die da wirklich ihr Herzblut reingesteckt haben. Der ist vollständig ständig zerstört. Auf dem Breitscheidplatz haben wir einen mitten in der Stadt Spielplatz für Jung und Alt entwickelt, der wird uns regelmäßig kaputt gemacht und so müssen wir immer wieder Geld in die Hand nehmen um diese Spielplätze, damit es attraktiv für unsere Familien bleibt, hier wieder herrichten. Wir haben ja auch ein wunderbarer Sommerbad mit der größten Liegewiese Thüringens, was uns jedes Jahr 250.000 Euro Zuschuss kostet. Also wir passen auf, dass wir in der Stadt Geld ausgeben, aber auch in der neuen Landschaft dafür sorgen, dass immer wieder Attraktivität herrscht. Also die Fahrradfahrer können sich dort tummeln, die Familien können Picknick machen, es ist immer gemäht. Es sei denn, es ist wie dieses Jahr nur Dauerregen, Dauerregen, Dauerregen, da können sie mit keinem Rasenmäher, mit keinem Traktor aufs Gelände fahren, da würden sie das total kaputt fahren, und mit dem Mähen. Aber da muss man auch Verständnis dafür haben, dass das so ist.
Und was denken Sie über die Geschichtsvermittlung auf der neuen Landschaft? Auf die Geschichtsvermittlung?
Die Geschichtsvermittlung. Also auf der neuen Landschaft. Welche Rolle hat vor allem die Geschichte der Wismun dort oder vielleicht auch die Bildungsarbeiten in Verbindung mit der grünen Klasse, also in Verbindung von ökologischer Bildung und historischer Bildung?
Also wir haben ja ein Projekt nach der Bundesgartenschau, das ganz erfolgreich war, das ist die Grüne Klasse. Und die Grüne Klasse vermittelt ja hier Umwelterziehung neben biologischen Kenntnissen, auch die Umwelt liegt ja nahe durch die Wismutsanierung und wir hatten viele Jahre dort Lehrkräfte aus den Schulen, die die grüne Klasse mit mehr als 25.000 Schülern seit der Bundesgartenschau und das sind ja nun schon 15 Jahre, voriges Jahr haben wir 15 Jahre gefeiert, in 15 Jahren dort gebildet haben, in Zusammenarbeit mit dem Objekt 90 und dem Bergbaumuseum. Also die haben so ein Konglomerat gebildet. Die drei, dass die praktisch sich ergänzen und die einen melden an und die anderen führen durch und die ergänzen sich wunderbar neben den biologischen Kenntnissen auch diese Umweltzerstörung, Wiederherstellung und auch dass die Kinder, mein Sohn der ist jetzt 41, der sagt immer alt aber gut, er kennt das aus der DDR-Zeit noch. Und meine Tochter kennt es ja auch noch, die ist 45. Aber wie das so richtig in einem Stollen ausgesehen hat, das weiß nur ich. Das wissen meine Kinder dann nicht mehr. Und deshalb gibt es das Museum und da können die Schüler hingehen und dann können die sich ein Bild machen, was dort gefördert wurde und wie die Natur zerstört wurde. Und in Ronneburg war ja das Zentrum dieses Bergbaus. Es war ja auch in den Außendörfern in dem ländlichen Bereich waren ja auch Schächte, aber Ronneburg war ja das Zentrum der Förderung. Deshalb hat es ja Ronneburg so hart getroffen mit der Umweltzerstörung. Und Selingstedt hat es natürlich auch sehr getroffen. Da waren ja die Schlemmteiche, wo das ganze Erz gewaschen wurde, wo dann diese Rückstände dort in Teichen da beherbergt waren. Also die hat es auch sehr hart getroffen, die Dörfer, die dann ringsherum gewesen sind. Also ich denke schon, dass die grüne Klasse in Zusammenarbeit mit dem Objekt 90 und die Wismut-Betreuer, die dort das Objekt 90 betreuen, da eine gute Arbeit leisten und ich gehe immer sehr gerne ins Objekt 90, weil man da ist auch sehr schön angelegt. Die Wismut-Stiftung will ja was Neues machen, die wollen ja was Neues bauen, aber das ist ja alles in der Entstehungsphase und da können wir noch gar nicht viel sagen, was entstehen soll. Wir wissen nur, dass etwas Neues entstehen soll und wir wissen, dass es auf dem Gelände der Stadt Ronneburg entstehen soll.
Sind Sie da in die Planung mit involviert?
Ja, ich bin damit involviert. Ich gehe damit hin, ich informiere dann über die Aktivitäten, den Stadträten. Ich habe auch schon eingeladen die Wismut Stiftung in die Ausschüsse und dass die Stadträte darüber Kenntnis erlangen und wenn das Projekt gereift ist, müssen ja dann auch Stadtratsbeschlüsse gefasst werden, über das ja ein Gelände der Stadt Ronneburg ist, wir werden sehen.
Es hat mir jetzt auch schon einiges über die kulturelle und gesellschaftliche, äh, Ich denke, wir haben ja auch gesagt, dass die gesellschaftliche und kulturelle Landschaft wichtig ist.
Ja.
Und dann eigentlich als letzte Frage noch, welche Prognosen haben Sie zu einer Entwicklung in der Landschaft in Zukunft?
Ja, das kann ich so nicht genau sagen. Wir sind erstmal froh, dass wir die 15 Jahre Nachnutzung unbeschadet überlebt haben. Das ist jedes Jahr ein Kampf. Es wird alles teurer, Die Inflation hat auch die Stadt Ronneburg erwischt und Firmen, die Angebote machen, sind sehr teuer geworden und Fachkräfte können wir uns nicht leisten. Wir haben einen begrenzten Stellenplan in unserer Stadt. Mit 5000 Einwohnern wird ihnen quasi vorgeschrieben, wie viele Mitarbeiter sie haben dürfen, egal welche Herausforderung vor ihnen steht. Wir haben ja jedes Jahr ein Stückchen erweitert und jedes Jahr ein Stückchen neue Attraktivität geschaffen mit dem Arboretum zum Beispiel, da haben wir ja nochmal 39.000 Euro ausgegeben für die Bepflanzung und so, wie das früher zur Buga war und das Gelände liegt ja sehr hoch und ist sehr trocken. Und der Wind pfeift. Also das trocknet alles sehr schnell aus. Deshalb hatte ich vorhin auch gesagt, die Erde ist steinhart. Im Sommer dort oben, der Wind bläst jedes Tröpfchen Wasser dort weg. Und wir müssen ja dort ständig gießen. Wir müssen die Bäume gießen, damit sie uns nicht eingehen. Also die Attraktivität zukünftig soll immer wieder weiter gesteigert werden, indem wir das erstens als Naherholungsgebiet erhalten. Also ich denke, dass ich in den elf Jahren, in denen ich da bin, jedes Jahr eine andere Sache in Angriff genommen habe. Ich habe das Gelände geöffnet, ich habe neu bepflanzt, ich habe neue Bänke und Erholungszonen geschaffen, ich habe die Feste und Feiern erweitert. Also es war jedes Jahr was anderes, was wir an Attraktivität für unsere Bürger zusätzlich gemacht haben. Und das ist ja auch ein Prozess, den man erstmal mit Mitarbeitern bewältigen muss, mit wenigen Mitarbeitern. Die werden ja nicht mehr, die Mitarbeiter, und wenn sich die Bürgermeisterin jedes Jahr was Neues einfallen lässt, dann müssen das die Mitarbeiter ja umsetzen. Und das ist uns gut gelungen in den letzten elf Jahren, aber ich weiß nicht, wo die Entwicklung hingehen soll, wie das mit den Haushalten sein wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich muss mal dran gehen, ist die neue Landschaft. (Volker? Ja? Nö. Ja, wir wollen eine Nachbereitung machen. Wir wollen einfach mal eine Nachbereitung machen. Nein, also wir empfinden das nicht so, aber die Bürger, die mir heute geschrieben haben, die empfinden das so. Ach, alles gut. Nein, nein, nein, wir wollen ganz einfach eine Auswertung machen und wollen feststellen, was war gut, was war weniger gut, was müssen wir verändern, aber wir müssen auch gar nichts verändern. Alles gut, am 10. Mach's gut, schönen Feierabend. Ja, tschüss.) Ja. Die Mitarbeiter sind halt sehr, sehr engagiert, ne? Selbst die wenigen dort oben, die sind da richtig, ihr Herzblut stecken die da in die neue Landschaft und die sind immer ganz traurig, wenn was kaputt gemacht wird, ne? Irgendwas nicht richtig ist. Also wir haben da wirklich in den elf Jahren so viel gemacht und haben so viel Geld da auch investiert. Wir haben Hänge bepflanzt, wir haben wie gesagt schöne Sitzgelegenheiten, die wurden alle angebrannt, die müssen ja dann wieder ersetzt werden, dann müssen sie wieder weggeräumt werden, müssen wieder neu hängen und das kostet ja alles Geld. Es kostet alles Geld und wir geben, wir haben zum Beispiel in unserem Vermögenshaushalt drei Millionen Euro und in unserem Verwaltungshaushalt neun Millionen Euro. Wir sind keine arme, aber auch keine reiche Stadt. Wir stricken unsere Haushalte immer auf Kante und es darf nichts passieren. Also wir haben schon ein bisschen Geld und die Stadträte entscheiden ja, wofür das Geld ausgegeben wird. Ich darf das ja nicht alleine ausgeben, ich darf hier gar nichts entscheiden. Ich bin nur die Bürgermeisterin und beziehe und vollziehe die Beschlüsse der Stadträte und muss aufpassen, dass die früh alle gebügelt und geschnickelt und gekämmt auf Arbeit kommen und ihre Arbeit machen und wieder nach Hause gehen. Das ist Aufgabe der Chefin der Verwaltung. Ein Bürgermeister hat keine Macht und bedarf das alles nicht. Wenn ich entscheiden dürfte wird es schon ganz anders aussehen.
würde ich vielleicht auch gleich noch mal kurz anhaken, weil sie ja auch Lehrerin sind und vielleicht auch einen anderen Bildungsbegriff haben, als vielleicht auch der Durchschnittsbürger oder die Durchschnittsbürgerin, würde ich jetzt mal so in den Raum stellen. Genau, also als Naherholungsort ist es natürlich eine große finanzielle Herausforderung, weil es eben sehr viel Fläche ist, das haben sie ja gerade auch geschildert. Als Bildungsort hat der Ort ja auch noch mal ein paar Herausforderungen mit sich. Also da ich das ja zum Beispiel das Objekt 90, ein Generationswechsel, in dem Sinne vorstehen hat, der auch sehr schwierig nachzuholen ist. Klar gibt es noch Leute, die sich mit der Bergbau-Geschichte beschäftigen, so ein bisschen, aber gibt es da und auch da wurde jetzt auch schon mit anderen Gesprächen, mit anderen Akteuren kritisiert, die Zusammenarbeit mit der grünen Klasse, weil auch das viele in Pension gegangene Rentner, also Lehrerin, ehemalige Lehrerin übernehmen, dass da dieser Generationswechsel vielleicht noch ein Problem darstellen könnte. Gibt es irgendwie Perspektiven oder kann man sich darüber Gedanken machen, wie auch das als Bildungsinhalt weiter und auch vielleicht mit anderen pädagogischen Konzepten aktualisiert werden kann?
Da brauchen sie die Fachkräfte dazu, da brauchen sie Beratungsgruppen, da müssen sie sich hinsetzen, da müssen sie Papier beschreiben und das können die Vertreter der Wismut nicht, geht nicht, wir sind zu Und die Kräfte, die wir haben, wir sind froh, dass die grüne Klasse weiterlebt. Also als die Lehrer uns abgezogen wurden, weil ja keine Lehrer in der Schule zur Verfügung stehen, standen wir kurz vorm Aus. Wer soll die grüne Klasse weiterführen? Wir brauchen da ja auch Fachkräfte. Wir können da ja nicht jeden da hinsetzen und die Kinder beschäftigen, sondern das muss ja mit Inhalten gefüllt sein. Und das macht die Frau Girar sehr gut. Also die Bildung, die Bildung hat in diesem in diesem Areal, wir haben ja auch eine phänologische Uhr, wir haben dort ein Klimaerlebnispfad, also wir haben Umwelterziehung in Verbindung mit Wismut-Geschichte, also das ist schon eine Hausnummer für die und die sind 70.
: Also ich sehe auch das Problem vor allem darin, dass es Leute ist, die viel mit Ehrenamt dort beschäftigt sind, dass es eigentlich nötig wäre, vielleicht auch das zu professionalisieren in dem Sinne und dass man die Professionalisierung wiederherstellt von Leuten, die auch noch im Feld arbeiten.
Wir waren bis zu Herrn Holter vorgedrungen, wir waren im Umweltministerium, um Gelder zu akquirieren für bezahlte Lehrkräfte. Aber es gibt keine bezahlten Lehrkräfte mehr. Wo wollen die Schulen das hernehmen? Und wir können dann nur auf Pensionäre zurückreiten und die sind von 63 bis 73, wir wollen froh sein, wenn sie nicht morgen umfällt, also es ist sehr sehr schwer und die Prognose, weil er gesagt hat, die Prognose, welche Prognose können sie geben, wie das wird, die sieht nicht gerade positiv aus, also ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass die grüne Klasse erhalten bleibt, ich arbeite mit der Wismut auch sehr gut zusammen, aber ich kann die Menschen nicht zaubern das ist mein Problem also der Fachkräftemangel hat auch in dieser Seite ein ganz großes Betätigungsfeld was die fehlenden als sie haben es ja schon gesagt nur Ehrenamtler haben wir noch und wenn das Ehrenamt nicht wäre wäre die Stadt tot die Vereine sind alles Ehrenamtler ich bin selbst in dem Verein ich habe gestern für 1600 Euro mit Kuchen verkauft und den haben wir selber gebacken. Also wir waren am Sonntag alle in der Küche und am Montag alle auf dem Feld draußen und haben da am Stand Kuchen und Kaffee verkauft, damit so ein Fest was wird. Wir könnten uns eine Eventagentur gar nicht leisten. Wir machen ganz ganz viel mit dem Ehrenamt in unserer Stadt. Wir haben 40 Vereine oder bald mit dem Gottenverein, aber die haben alle Nachwuchsprobleme, alle. Und ich prognostiziere ihnen, dass es in 20 Jahren keine Vereine mehr gibt. Weil ich habe das auch festgestellt, ich war ja als Lehrerin mit in den Partnerstädten nach der Wende. Und nach der Wende, Anfang der 90er Jahre, hat noch kein Schüler oder kein Elternteil Europa bereist. Da haben die das alle dankend angenommen, dass ich die geschnappt habe und bin mit denen durch Europa gereist. 30 Jahre jetzt nach der Wende oder mehr als 30 Jahre nach der Wende nehmen sie kein Jugendlich mehr an die Hand und sagen ich reise jetzt mit dir durch Europa. Die erkunden jetzt Europa selber. Die haben das lange gelernt in 30 Jahren, verdienen ihr eigenes Geld und wollen auch ihre Ferien und ihren Urlaub nicht mehr mit mir teilen, dann müssen die sich ja unterordnen. Und ich könnte mit den Jugendlichen auch nicht verreisen, ich würde denen erstmal alle Handys wegnehmen, weil wenn ich mit denen durch Europa reise, sollen die schauen und sollen sich bilden, Bildung. Und als Lehrerin weiß ich nicht, ob ich noch mal in die Schule zurückgehen kann, das ist eine ganze Schülergeneration, die ich verpasst habe, von der ersten bis zur zwölften Klasse. Denn ich bin zwölf Jahre Bürgermeisterin Und ich weiß nicht, ob ich diesem Spagat noch mal mir zutraue. Ich bin ja nach den zwölf Jahren hier, wenn ich nicht wiedergewählt werde, noch kein Rentner. Ich müsste dann noch ein Jahr arbeiten. Ein Jahr, anderthalb Jahre müsste ich noch arbeiten und weiß ich nicht, welchen Job ich dann annehme, wenn ich nicht wiedergewählt werde. Also es ist, wie er gesagt hat, die Zukunft. Zukunft, das ist für mich eine Glaskugel und unsere gesellschaftliche Entwicklung tendiert dahin, ich zuerst. Also es ist immer schwerer Menschen zu begeistern, es kostet unwahrscheinlich Kraft und ich habe meine ganze Kraft dieser Stadt gegeben. Ich habe meine Familie vernachlässigt, ich habe drei Familienangehörige verloren in der Zeit, ich habe mich als eigenständiges Individuum entwickelt und lebe nur für diese Stadt. Ich gehe früh um halb acht hierher und abends um neun nach Hause. Und das Und da heute habe ich wieder Vereinsstammtisch, da muss ich wieder die Massen zusammenhalten, damit wir das Stadtfest machen und die Ehrenamtler alle wieder bewegen in unserer Stadt. Hinzu kommt, dass wir ja sehr mit Schrottimmobilien zu kämpfen haben, vielleicht mehr als andere Dörfer. Ich stamme aus einem Dorf, da gibt es nicht eine Schrottimmobilie, nicht ein verlassenes Haus, da ist alles schick. Da ist einer gekommen, der hat das in die Hand genommen, den beneide ich von früh bis spät und wenn ich dann meine abgesperrten Häuser sehen, die schon elf Jahre abgesperrt sind, dann bin ich ganz, ganz traurig und musste das innerhalb von den elf Jahren jetzt erst mal kämpfen, dass ich sie in meine Hand bekomme. Das sind alles Privateigentümer und die geben nichts her. Und da können sie denen Bescheide schicken wie sie wollen. Und deshalb bin ich sehr stolz auf meine neue Landschaft, dass die so schön aussieht. Auch wenn die Grashalme nicht immer geradeaus zeigen. Und ein bisschen Natur und ein bisschen Ungepflegtheit. Der Mensch regt sich nämlich über alles auf und das muss nicht sein. Man muss auch mal Zustände, so wie sie es vorliegen, mal akzeptieren. Wir wollen immer alles im rechten Winkel haben und das ist nicht gut. Wir wollen Natur haben und das ist eine neue Landschaft und in einer neuen Landschaft ist nicht immer alles in Ordnung. Da kann auch mal was ungepflegt sein, wenn die Menschen da draußen, die arbeiten und fleißig sind, es nicht schaffen. Und da können die Leute erzählen, was sie wollen. Das prallt an mir ab. Das Gros ist in Ordnung und man hat alle Wege die sind in Ordnung. Man hat Vergnügungsstationen, man kann auch was essen und trinken und man kann auch auf Toilette gehen. Habe ich Ihnen ausreichend Infos gegeben?
Ja, alle Fragen sind beantwortet worden.
Ich würde vielleicht noch eine ganz ganz kleine Antwortfrage stellen, wir werden auch bald los müssen. Also gerade auch, das kann ich total gut nachvollziehen, gerade auch dieses Perfekt, das ästhetische, das oberflächliche. Also ich glaube mir auch als außerschulische Pädagogin denke dann eher so an die Aktualisierung von diesem ökologischen Lehrfahrt zum Beispiel. Da ist halt wirklich auch so, dass man viele Tafeln auch kaum noch lesen kann. Gibt es da irgendwelche Möglichkeiten?
Das ist aber erneuert.
Also wir waren da letzten Sommer waren wir da. Ich weiß nicht, ob es über den Winter noch mal erneuert wurde.
Klimaerlebnisfahrt.
Der sozusagen am Kletterturm ist dieser nicht Erlebnisfahrt, sondern dieses kleine, diese Station, diesen Stationslauf.
Ja, das ist nagelneu.
Okay, also wir waren im Sommer dort und da warst du ein bisschen sehr ausgeblichen auch, das finde ich.
Wir haben das nagelneu. Wir haben da Fördermittel bekommen. Aber Sie meinen jetzt nicht den phänologischen Garten, sondern den Klimaerlebnisfahrt mit den Tafeln. Das ist alles neu.
Okay: Dann ist das, also wir haben letztes Mal ein bisschen Schwierigkeiten gehabt dort. Ja, so. Einfach eine Menge, das hat uns besonders ausgeblickt. Ich verstehe natürlich auch, dass das Kosten sind.
Das hat unser Buga-Verein Gera uns da unterstützt und hat Fördermittel beantragt und das haben wir alles. Also wäre eigentlich die Möglichkeit solche Probleme zu lösen, wieder zivilgesellschaftliches Engagement irgendwie reizvoll zu machen. Das wäre das, was ich jetzt sozusagen bei Ihnen habe.
Die Ehrenamtler müssten halt mehr unterstützt werden, auch von ihrer Freizeit, die kriegen ja nichts dafür. Die machen das aus Enthusiasmus heraus, weil sie für ihre Stadt was tun wollen, aber die werden ja dann auch immer älter und immer weniger. Und in den Vereinen ist der Durchschnitt 65. Also in den Sportvereinen, die haben sehr viele Nachwuchs und auch viele junge Trainer. Aber was die anderen Vereine betrifft, wo es richtig Arbeit gibt, das ist nicht so einfach.
Vielleicht noch ganz kurz, Angela, denken Sie auch, dass es ein bisschen ein Relikt noch aus dieser DDR-Mentalität an sich hat, sich auch in Vereinen zu engagieren und dass das vielleicht gerade im Osten jetzt auch irgendwie einen Kipp-Moment gerade hat oder ob das vielleicht auch tatsächlich was mit der, also gerade im Bezug auf die Wismut, dass das ja etwas ist, wo einfach kein Bezugspunkt mehr da ist, weil auch einfach keine...
Nein, das sehe ich nicht so. Wismut ist ja, wie soll ich denn das sagen, also alle, die hier leben und bei der Wismut waren, sind finanziell sehr verwöhnt. Also alle, die hier leben und bei der Wismut waren, sind finanziell abgesichert gewesen. Zu Arbeitszeiten und auch jetzt zu Rentnerzeiten. Und hier hat immer das Geld geherrscht. Und die waren das gewöhnt. Die Wismut hat hier viel gemacht, als sie hier war. Die haben das Sommerbad gebaut, die haben die Feste ausgerichtet. Das hat nicht die Stadt gemacht, das hat die Wismut gemacht. Die hat das alles bezahlt. Und das Zusammenspiel von ich bin DDR-Bürger und dieses Gemeinschaftsgefühl, damit hat die Wismut ja auch Gemeinschaftsgefühl gefördert. Das ist ein Relikte aus diesen alten Zeiten, aber die gesellschaftliche Entwicklung macht das alles kaputt. Immer schneller wir weiter. Gucken sie doch mal an, meine Tochter ist 45, die musste noch Kohlen schleppen, die musste noch abwaschen, die musste noch dieses und jenes machen im Haushalt. Das braucht ein Kind heute nicht mehr. Ein Kind hat Zentralheizung, hat einen Spüler, hat ein Handy, hat selbst ein Auto oder ein Motorrad, ein Moped. Das hatten wir alles nicht. Wir waren aufeinander angewiesen. Wir sind mit dem Bus gefahren. Unsere Eltern haben uns die Aufgabe früh gegeben und am Nachmittag musste die erledigt sein. So bin ich auch groß geworden. Ich habe auf dem Dorf schon immer gewohnt. Wir haben uns immer unterstützt und das ist noch beigeblieben, aber nur bei denen, die so alt sind wie ich. Und weiter runter bei meiner Tochter ist das schon nicht mehr so. Meine Tochter schafft ihre Arbeit und ihr Haus und ihre Kinder und ihre Familie und dann hört das auf. Die engagieren sich nicht mehr ehrenamtlich, weitestgehend. Da gibt es immer noch Enthusiasten, die dann sagen, also ich mache meinen Sport, aber in einem anderen Verein nicht. Da kann ich Ihnen Beispiele aufzählen, da könnte man jetzt noch Stunden darüber erzählen. Ich sehe das so, weil er mich nach der Prognose gefragt hat, die gesellschaftliche Entwicklung wird dazu beitragen, dass wir im Zusammenhalt und im Ehrenamt und in dieser ganzen Verantwortung für eine Stadt rückwärtsgehen. Wir werden rückwärtsgehen. Und wenn wir vorwärts gehen wollen, dann brauchen sie Leute als Leittiere, die vorne wegrennen und die Massen mobilisieren. Und wenn sie die nicht haben, es hängt immer an Menschen, dann wird nichts. Das ist in jedem gesellschaftlichen Bereich so und die Leittiere die werden halt immer weniger die Diskussion mit vier Tage Woche haben sie doch jetzt gehört am Wochenende wir wollen nur noch vier Tage arbeiten in der Woche bei gleichem Lohnausgleich und dann wollen wir Freizeit haben und da fahren Rad und da fahren wir in Urlaub und dann machen wir dieses und dann machen wir jenes
Aber würde vielleicht auch eine vier Tage Woche nicht auch Leute motivieren sich zum Beispiel in den Vereinen wieder mehr zu engagieren, weil sie Zeit dafür haben?
Ne. Ne.Also ich habe jetzt 42 Dienstjahre hinter mir und mir macht keiner ein X fürs U. Ja, aber ich spreche da aus meiner Erfahrung.
Also von meiner Seite wäre das sozusagen auch eine... Genau. Wenn dir noch was einfällt, kannst du jetzt noch mal kurz gerne... Ich auch ganz gerne. Okay, dann stoppe ich gerne unsere Aufnahmegeräte.
Okay. Genau. Und vielen Dank, dass Sie uns die Zeit genommen haben.
Gerne. Ich glaube, das erste Mal habe ich das gar nicht so wahrgenommen. Ich war auch sehr lange krank, ich hatte Post-Covid.
Oh nein, okay.
: Und hatte...
: Und ich hoffe, dass es wieder besser geht?
Ja, ja.